Polen
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Polen | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Warschau |
---|---|
Regierungsform | parlamentarisches Regierungssystem, Einheitsstaat, Semipräsidentielles Regierungssystem |
Währung Kurs (24.02.2023)[1] | Złoty 1 EUR = 4,721 PLN 10 PLN = 2,118 EUR |
Fläche | 312.683 km² |
Einwohnerzahl | 38.382.576 (2019) |
Amtssprache | Polnisch |
Religion | Römisch-Katholisch (95 %), Orthodox |
Strom/Stecker | 230 V, 50 Hz; Eurostecker/E |
Telefonvorwahl | +48 |
Domain | .pl |
Zeitzone | UTC+1 (MEZ) |
Polen (polnisch: Polska) liegt in Mitteleuropa. Viele Städte mit historischen Stadtkernen und eine Vielzahl besonders sehenswerter Landschaften machen das Land zu einem lohnenden Reiseziel.
Polen ist in 16 Woiwodschaften gegliedert:Sein Gebiet besteht aus fünf geografischen Räumen. Im Nordwesten befindet sich die von der Pommerschen bis zur Danziger Bucht am Weichseldelta reichende Ostseeküste, die durch zahlreiche Nehrungen (z. B. Halbinsel Hel, Frische Nehrung), Binnengewässer und Dünen (z. B. Lontzke Düne) gekennzeichnet ist. Die weitgehend gerade verlaufende Küstenlinie wird durch das Stettiner und das Frische Haff sowie das Putziger Haff unterbrochen. Im Norden und Zentrum Polens schließt sich das von der Eiszeit geformte Tiefland der mitteleuropäischen Ebene an, in dem vier große Seenplatten (die Masurische Seenplatte, die Kaschubische Seenplatte, die Pommersche Seenplatte und die Großpolnische Seenplatte) liegen, deren zahlreiche Gewässer in eine hügelige Moränenlandschaft eingebettet sind (vgl. Kaschubische Schweiz). Südlich des Tieflandes liegen die durch die Urstromtäler der großen Flüsse geprägten Landschaften Niederschlesiens, Oberschlesiens, Masowiens und des Karpatenvorlandes.
Insbesondere die Lubliner Region an der mittleren Weichsel mit ihren Lößböden ist stark durch Hohlwege gekennzeichnet. Südlich davon befinden sich die polnischen Mittelgebirge (der Krakau-Tschenstochauer Jura, das Heiligkreuzgebirge, die Beskiden, die Pieninen, die Waldkarpaten und die Sudeten mit dem Riesengebirge). Die höchste Erhebung, die Tatra, ist ein geologisch sehr vielseitiges Hochgebirge und die höchste Erhebung der Karpaten.
Bedeutende Regionen (Auswahl) von Nord nach Süd, von West nach Ost:
Die meisten polnischen Großstädte gehen auf einen mittelalterlichen Kern mit einer backstein-gotisch geprägten Altstadt zurück. Soweit diese Alstädte im Zweiten Weltkrieg zerstört worden sind, wie zum Beispiel die Alt- und Neustadt in Warschau, wurden sie in der Folgezeit größtenteils originalgetreu rekonstruiert. Eine der wenigen polnischen Großstädte, deren mittelalterlicher Kern die Wirren der Zeit unbeschadet überstanden hat, ist die alte Königsstadt Krakau.
Es gibt aber auch zahlreiche kleinere Städte, die eine schöne historische Altstadt bewahrt oder nach dem Zweiten Krieg rekonstruiert haben. Weitere interessante Städte befinden sich auf den Seiten der jeweiligen Woiwodschaften.
Siehe auch: Polnische UNESCO-Welterbestätten
In Polen gibt es 27 UNESCO-Weltkulturerbestätten, von denen zwei (Krakau und das Salzbergwerk Wieliczka, beide in Kleinpolen) zu den zwölf schützenswertesten Baudenkmälern der Menschheit zählen.
Siehe auch: Polnische Nationalparks
In Polen gibt es 23 Nationalparks, die insgesamt ca. 1% der Fläche des Landes ausmachen.
Siehe auch: Landschaftsschutzparks
In Polen gibt es auch an die hundert Landschaftsschutzparks. Dies sind geschützte Naturräume, bei denen der Naturschutz nicht so strikt gehandhabt wird wie bei Nationalparks und der Schutz der Landschaft im Vordergrund steht. Auch hier gibt es in der Regel eine touristische Infrastruktur mit Wander- und Fahrradwegen. Der Eintritt in die Landschaftsschutzparks ist frei.
Polen geht ursprünglich auf die westslawischen Stämme zurück, die seit dem 7. Jahrhundert zwischen Oder und Weichsel siedelten und ab dem 9. Jahrhundert unter die Herrschaft der Polanen gerieten. Polens geschriebene Geschichte beginnt mit der Annahme des lateinischen Christentums durch die polnischen Piasten Mitte des 10. Jahrhunderts und dem Aufstieg des Landes zum Königreich Anfang des 11. Jahrhunderts. Etwas mehr als hundert Jahre später zerfiel im Rahmen des polnischen Partikularismus das Königreich in viele Herzogtümer, die von verschiedenen Linien der Piasten regiert wurden und nur lose als Seniorat unter dem Herrscher von Krakau vereint waren. In dieser Zeit kamen zahlreiche Siedler aus Deutschland und den Niederlanden sowie auch Juden nach Polen, Städte und Handel blühten auf. Im 14. Jahrhundert gelang es den beiden letzten Piasten aus der Kujawer Linie, große Teile Polens wieder in einem Königreich zu vereinen und das Land wirtschaftlich und machtpolitisch zu stärken.
Nach dem Tod Kasimir III. des Großen 1370 wurde das Königreich Polen zur Wahlmonarchie, was den Weg zur Entstehung der Adelsrepublik im 15. Jahrhundert unter den Jagiellonen ebnete, als sich das polnische Dreikammerparlament als Souverän des Staates gegenüber dem König durchsetzte. Nach mehreren immer enger werdenden Unionen mit Litauen seit dem 14. Jahrhundert wurde 1569 in Lublin die polnisch-litauische Adelsrepublik gegründet, einer der größten Staaten des damaligen Europas und neben Venedig die einzige Republik der frühen Neuzeit auf dem Alten Kontinent. Der Aufstieg zur europäischen Großmacht vollzog sich bereits seit dem frühen 15. Jahrhundert, als es den polnisch-litauischen Jagiellonen gelang, auch die Throne von Ungarn und Böhmen zu besteigen und somit von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und der Adria zu herrschen. Da um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Protestanten, insbesondere die Calvinisten - später Polnische Brüder - die Mehrheit im polnischen Parlament hatten, zwangen sie 1572 dem neu gewählten König aus Frankreich Henri Valois auf, das Tolerenzedikt von Sandomir als Verfassungsrecht der Republik anzuerkennen. Das 16. Jahrhundert gilt daher in der polnischen Kulturgeschichte als das Goldene Zeitalter, das frühe 17. Jahrhundert als silbernes.
Die Schwäche der republikanischen Staatsform gegenüber den absolutistisch regierten Nachbarstaaten machte sich ab der Hälfte des 17. Jahrhunderts bemerkbar, als die Republik keine schlagkräftige Armee aufstellen konnte, die das Eindringen von fremden Mächten ihr Gebiet verhindern konnte. So wurde Polen-Litauen nacheinander bis zum Jahrhundertende von Kossaken, Schweden, Brandenburgern und Siebenbürger, Russen, Türken und wieder Schweden geplündert. Schließlich geriet die Republik im 18. Jahrhundert vollkommen unter russischen Einfluss, als die Zaren durch Korruption und Gewalt das polnisch-litauische Parlament lahmlegten. Die Reformbewegung im Geiste der Aufklärung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter dem letzten polnisch-litauischen König Stanislaus II. August fruchtete zwar in der Annahme der ersten modernen Verfassung Europas 1791, doch beendeten die Teilungen Polen-Litauens den Reformprozess.
Auch nach dem Wiener Kongress entstand Polen nur als Vasallenstaat Russlands, dessen Autonomie schrittweise im 19. Jahrhunderts abgeschafft wurde. Erst nach dem Ersten Weltkrieg erlangte Polen als Zweite Republik für zwanzig Jahre die Unabhängigkeit, bevor es im Zuge des Hitler-Stalin-Pakts erneut geteilt wurde. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Polen als Volksrepublik ein Vasallenstaat der Sowjetunion, der erst nach deren Zerfall seine Unabhängigkeit wieder erlangte. Die Dritte Polnische Republik trat 1997 der NATO und 2004 der Europäischen Union bei. Die wirtschaftliche Krise der 1980er und insbesondere 1990er Jahre scheint überwunden zu sein und Polen erlebt seit dem Beitritt zur EU ein kleines Wirtschaftswunder mit der geringsten Arbeitslosenquote seit 30 Jahren (3,7% gemäß Eurostat) und einer der höchsten Wirtschaftsleistung (4,5% jährliches Wirtschaftswachstum) unter den Staaten der Europäischen Union (Stand Sommer 2019).
Seit 2007 gehört Polen zu den Staaten des Schengener Abkommens. Damit entfallen die Grenzkontrollen an den Binnengrenzen zwischen Polen und anderen Mitgliedsstaaten der EU. Für EU-Bürger ist der Personalausweis als Einreisedokument ausreichend.
Der Luftverkehr in Polen erfuhr in den 1990er Jahren eine Privatisierungswelle. Die Anzahl der Flugbewegungen stieg von 1995 bis 2000 um 17 Prozent, das Fluggastwachstum um etwa zwölf und das Frachtgutwachstum um etwa zehn Prozent. Im Jahr 2018 sind die Passagierzahlen um 14,3 % auf über 45,7 Mio Fluggäste gewachsen.
Die größte Fluggesellschaft ist die LOT, die im Codesharing mit der Lufthansa polnische Flughäfen aus Deutschland anfliegt. Auch Low-cost-carrier wie WizzAir, Easyjet, Eurowings oder Ryanair fliegen polnische Flughäfen an.
Der mit Abstand größte und bedeutendste Flughafen Polens ist der 52.16583333333320.967222222222Flughafen Warschau-Frédéric Chopin (IATA: WAW) , gefolgt von denen in 50.07777777777819.784722222222Krakau „Johannes Paul II.“ (IATA: KRK) und 54.377518.466111111111Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig (IATA: GDN) .
Stadt | IATA-Flughafencode | ICAO-Flughafencode | Passagiere (2018) | Web |
---|---|---|---|---|
Warschau | WAW | EPWA | 17.737.231 | [2] |
Krakau | KRK | EPKK | 6.759.683 | [3] |
Danzig | GDN | EPGD | 4.966.949 | [4] |
Kattowitz | KTW | EPKT | 4.825.845 | [5] |
Breslau | WRO | EPWR | 3.293.948 | [6] |
Warschau | WMI | EPMO | 3.080.699 | [7] |
Posen | POZ | EPPO | 2.465.418 | [8] |
Rzeszów | RZE | EPRZ | 769.475 | [9] |
Stettin | SZZ | EPSC | 598.663 | [10] |
Lublin | LUZ | EPLB | 454.103 | [11] |
Bydgoszcz | BZG | EPBY | 398.066 | [12] |
Łódź | LCJ | EPLL | 217.426 | [13] |
Allenstein | SZY | EPSY | 117.102 | [14] |
Das direkte Anreisen mit der Bahn ist von Deutschland und Österreich problemlos möglich. Das Schienennetz ist sehr dicht und beträgt 22560 km. Betrieben werden Fernzüge von der Staatsbahn PKP (Polskie Koleje Państwowe). Das Schienennetz ist sternartig mit Warschau als Mittelpunkt angelegt. Weitere wichtige Verkehrsknotenpunkte sind Posen, Danzig, Stettin, Breslau, Katowice und Krakau. Von Warschau nach Katowice/Krakau sowie nach Posen, Łódź und Breslau existiert eine Neubaustrecke (CMK). Die wichtigsten Städte werden durch InterCity-Züge miteinander verbunden, in den genannten großstädtischen Agglomerationen existieren S-Bahn-ähnliche Vorortszugsysteme. Bahnfahren in Polen ist sehr preisgünstig.
Direktverbindungen mit Warschau:
(Stand: Winterfahrplan 2018/2019)
Für folgende Strecken gelten Festpreise (nur 2. Klasse; 2024):
Szczecin Główny - Grambow = 10,00 zł / 2,50 €
Szczecin Główny - Tantow = VBB-Tarif
Słubice - Frankfurt (Oder) = 4,00 zł / 1,00 €
Aufstiege/Zasieki - Forst (Lausitz) = 4,00 zł / 1,00 €
Zgorzelec - Görlitz = 0,00 zł / 0,00 €.
Grenzschließungen: Folgende Straßenübergänge im Osten sind „vorübergehend“ geschlossen: 1) nach Rußland: Gronowo, Gołdap;
2) nach Weißrußland: Połowce, Sławatycze, Kuźnica, Bobrowniki.(Stand: 2024)Zahlreiche Busunternehmen bieten Verbindungen nach Polen von Deutschland und Österreich mit dem Omnibus an, z. B. Sindbad, Flixbus, Touring, Omnia. Dem in Polen trotz wachsendem Individualverkehr immer noch sehr bedeutsamen öffentlichen Verkehr dient ein ausgedehntes Überlandbusnetz. Neben den staatlichen Buslinien PKS gibt es ein zahlreiches Angebot an privaten Anbietern. Das Reisen mit dem Bus ist eine der preisgünstigsten Möglichkeiten Polen zu erkunden.
Das Straßennetz verfügt über eine Gesamtlänge von 364.697 km. Dabei sind mittlerweile fast alle geplanten Autobahnen vorhanden. Die Schnellstraßen sind entweder vierspurig oder so breit, dass LKW auf die Kriechspur am Seitenstreifen ausweichen können, um ein Überholen auch bei Gegenverkehr zu ermöglichen. Die kleineren und kleinsten Landstraßen sind manchmal recht holprig und es fehlt gelegentlich die Mittelmarkierung. Hier gilt es sich entsprechend anzupassen.
Im Polen besteht keine Vignettenpflicht für Pkws. Einige Autobahnabschnitte (mittlerweile nur noch Autobahnen von privaten Anbietern) sind jedoch mautpflichtig.
Meistens kann man die mautpflichtigen Strecken umfahren, was sich jedoch nur in den seltensten Fällen lohnt: zum einen ist die Maut in Polen verhältnismäßig niedrig, zum anderen verliert man durch das Umfahren viel Zeit und Kraftstoff. Fahrzeuge mit mehr als 3,5 t Gesamtgewicht müssen zusätzlich eine Box mit sich führen und auch auf mautfreien Straßen eine Maut entrichten.
Vorhandene Autobahnen
An den EU-Außengrenzen mit Russland, Belarus und der Ukraine muss unter Umständen mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. Die aktuellen Wartezeiten werden von der Grenzpolizei in Echtzeit bereitgestellt (wjazd = Einfuhr , wyjazd = Ausfuhr, osobowe - PKW, autob. - Bus, ciężarowe - Lkw).
Die Verkehrsregeln entsprechen in etwa denen in den deutschsprachigen Ländern. Geschwindigkeitsbegrenzungen: 50/90/120/140 (Stadt/außerorts/richtungsgetrennte Schnellstraße/Autobahn). Promillegrenze: 0,2. Es muss auch tagsüber mit Abblendlicht gefahren werden. Benzin und Diesel sind günstiger als in deutschsprachigen Ländern. An fast allen Tankstellen kann auch mit der Kreditkarte bezahlt werden. Der Verkehr in Polen ist – verglichen mit Deutschland – dünn, die Fahrweise aber ruppiger.
In Polen gibt es 3812 km befahrbare Wasserstraßen. Die wichtigsten Seehäfen Polens befinden sich in Danzig, Gdingen, Swinemünde und Stettin.
Es bestehen folgende regelmäßige Fährverbindungen:
Einige Preisbeispiele für Erwachsene ohne Fahrzeug (saisonal schwankend):
Polnische Inlandsflüge werden von LOT und Ryanair angeboten. Zwischen Krakau sowie Allenstein, Danzig und Stettin einerseits und zwischen Breslau und Danzig andererseits gibt es Direktflüge. Ansonsten muss man in Warschau umsteigen, das mit allen anderen Regionalflughäfen, die Inlandsflüge anbieten, mit Ausnahme Allensteins direkt verbunden ist.
Zu den zahlreichen Sonderangeboten, wie Mehrtages-Regional- oder Wochenendtickets Siehe auch: „Fahrkarten“ bei Reisen mit dem Zug in Polen.
Die Bahn ist in Polen ein gutes Fortbewegungsmittel, da ein relativ dichtes Schienennetz besteht. Es gibt die sehr langsamen Regionalbahnen der POLREGIO, für die man mehr Zeit einplanen muss als beispielsweise in Deutschland. Es ist aber schon ein Erlebnis, damit einmal zu fahren. Für einige Zugklassen (Express, EC, IC), betrieben von PKP, besteht Reservierungspflicht. Fahrkartenautomaten sind die Ausnahme; an den meisten Bahnhöfen werden Tickets am Schalter verkauft. Der Fahrpreis ist stark vom Zugtyp abhängig. Die 320 Kilometer lange Strecke von Warschau nach Krakau kostet im Regionalzug 52,60 zł, im TLK, einer Art Billig-Schnellzug, 63 zł, im Intercity 127 zł und im EIP 149-169 zł.
Günstig sind auch die Omnibusanbieter. Tickets kann man in der Regel direkt beim Fahrer kaufen. In Touristengebieten gibt es sehr viele Unternehmen, die kürzere Fahrten mit Kleinbussen anbieten, wobei der Preis ca. 1 Euro pro Person beträgt.
Es besteht ein gutes Netz an Fernstraßen - meist im Rang einer Nationalstraße (rote Nummern). Auch die Woiwodschaftsstraßen (gelbe Nummern) und die regionalen Straßen haben meist einen guten bis akzeptablen Ausbauzustand. Einige Autobahnen sind mautpflichtig. Vorsicht: innerorts bestehen differenzierte Tempolimits; wenn nicht anders angegeben, gilt tagsüber Tempo 50. Es sind sehr viele Geschwindigkeitsmessanlagen installiert, hinzu kommen häufig auch mobile Überwachungen. Es muss ganztags mit Abblendlicht gefahren werden. Parkkrallen bei Parkverstößen sind üblich.
Im Web kann man lesen, dass an kleinen, unabhängigen Tankstellen gelegentlich Vorsicht geboten sei, weil der Sprit angeblich gepanscht ist und von Touristen Phantasiepreise verlangt werden. Ob man solchen Geschichten glaubt oder nicht: große Tankstellen mit bekannten Markennamen bieten den Vorteil, dass man mit Eurocard oder Kreditkarte (Visa) bezahlen kann. Wenn man in der Tankstelle Bargeld einer Fremdwährung (z. B. Euro) auf den Tisch legt, läuft man auf jeden Fall Gefahr, keinen guten Wechselkurs zu erhalten.
Die offizielle Amts- und Landessprache ist Polnisch. Viele Menschen sprechen heimische Dialekte/Sprachen wie Schlesisch, Kaschubisch, Großpolnisch, Kleinpolnisch oder Masowisch. Die Dialekte des Polnischen unterscheiden sich jedoch nicht gravierend, so dass sich ihre Sprecher untereinander problemlos verstehen können. Hochpolnisch wird jedoch von fast allen Bewohnern Polens verstanden und gesprochen.
Gemäß dem English Proficiency Index 2021 der Sprachenschule EF belegen polnische Sprachschüler den 16. Platz weltweit.[2]
Die meisten Polen, die im Tourismussektor arbeiten, sprechen neben Englisch regelmäßig eine weitere Fremdsprache wie Französisch, Deutsch, Spanisch oder Russisch. Da viele Polen einen längern Lebensabschnitt im Ausland verbracht haben, findet man im Land ebenso relativ viele Personen, die zum Beispiel skandinavische Sprachen oder Sprachen des Benelux gut beherrschen.
Es ist hilfreich, wenn man Grundlegendes wie „danke“ (dziękuję), „die Rechnung bitte“ (rachunek proszę) und „es hat gut geschmeckt“ (było smaczne) auf Polnisch sagen kann. Siehe dazu Sprachführer Polnisch.
Die Landeswährung ist der Złoty (ausgesprochen „Swoti“, internationales Kürzel PLN) wobei ein złoty hundert groszy (ausgesprochen „Groschi“, abgeleitet vom Groschen) entspricht. Ein Euro entspricht in etwa 4,72 zł, ein CHF ca. 4,77 zł. Es gibt ausreichend Wechselstuben in den Großstädten, die polnische Bezeichnung hierfür ist Kantor; deren Kurse und Gebühren sind aber in aller Regel ziemlich ungünstig bis betrügerisch.
Früher war der Bezug am Geldautomaten (Bankomat) per Debit- oder Kreditkarte sinnvoll. Hier muss man natürlich von Haus aus darauf achten, dass die kartenausgebende Bank keine überzogenen Gebühren verlangt. Viele polnische Banken bzw. Automatenbetreiber nehmen mittlerweile aber hohe Gebühren von weit über 10%, Ausnahmen sind PKO BP und Bank Pekao (Stand: 2020). Zudem sollte man die sofortige Umrechnung in Euro („dynamic currency conversion“ o. ä.) ablehnen: Bei dieser Variante wird ein besonders ungünstiger Umrechnungskurs zu Lasten des Kunden angewandt.
Eine Möglichkeit des günstigen Geldwechsels ist, dass man beim Einkauf in einigen Handelsketten wie Źabka mit Debit- oder Kreditkarte bezahlt und sich dabei gleich noch Złoty herausgeben lässt.
Eine weitere Strategie kann es sein, so oft wie möglich mit Debit- oder Kreditkarte zu zahlen.
In grenznahen Städten wie Swinemünde kann man teilweise auch in Euro zahlen, der Wechselkurs ist meist aber ebenfalls ungünstig.
Viele Geschäfte in den Großstädten sind für polnische Verhältnisse recht teuer, aber immer noch günstiger als in Westeuropa. Benzin, Tabakwaren, einheimischer Alkohol und Medikamente sind teilweise noch deutlich günstiger als in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Beispiel: Stange Zigaretten ab €20). In Polen gab es lange Zeit keine Ladenöffnungszeitbeschränkungen, 2020 wurde die Sonntagsöffnung aber nahezu vollständig abgeschafft. Die sogenannten „Polenmärkte“ in Grenznähe wie etwa das Odercenter Berlin auf der polnischen Seite von Hohenwutzen oder in Swinemünde bieten neben billigem Benzin und Tabakwaren auch Lebensmittel, Bekleidung und andere Waren, allerdings sind diese häufig nicht preiswerter als in Deutschland.
In Polen gibt es auf einige Bierflaschen ein Flaschenpfand von 50 groszy, solche Flaschen sind dann mit butelka zwrotna, zwrotna oder Z gekennzeichnet. Bierflaschen ohne Pfand sind gelegentlich mit bezzwrotna oder B gekennzeichnet. Dementsprechend gibt es mittlerweile, wie in Deutschland, im Alltag größerer Städte auch Flaschensammler, die leere Flaschen sammeln, retournieren und das Pfand kassieren.
Siehe auch: Polnische Küche
Die polnische Küche ist vielfältig und hat zahlreiche Spezialitäten zu bieten, wobei Fleisch eine große Rolle spielt. Polen hat viele Wälder und Gewässer, daher kommen oft Pilze, Waldfrüchte, Fisch und Wild auf den Tisch. Regionale Küchen haben insbesondere die Kaschuben, Schlesier oder Goralen.
Polnische Fleischprodukte - insbesondere die vielen verschiedenen Wurstsorten - genießen weltweit hohes Ansehen. Zu nennen ist hier vor allem die Krakauer, Saybuscher, Kabanos, Goralenwurst, Jägerwurst, Blutwurst Kaszanka etc. Weitere traditionelle Freischgerichte in Polen sind das Eisbein, Braten nach Wildart, Husarenbraten, Hase in Sahne, Fasan altpolnischer Art, Rippchen in Honig, Ente mit Äpfeln, Römerbraten, Schweinekotelett, Pulpety, Zrazy oder Gołąbki. Der Bigos gilt als polnisches Nationalgericht schlechthin.
An der Ostsee wird gerne Hering und Dorsch gegessen. Karpfen, Schleihe, Forelle und Flusskrebs werden in Südpolen gerne angeboten. In den Seengebieten herrschen Wels, Zander, Hecht, Aal, Flussbarsch und Brachse vor. Beliebte Fischgerichte sind Gewürzheringe, gehackten Heringsfilets, Karpfen Warschauer Art, Karpfen jüdischer Art, Zander polnischer Art, Fisch masurischer Art, Fisch tatarischer Art und Fisch griechischer Art.
Zu den polnischen Nationalgerichten zählen Piroggen sowie die litauischen Piroggen Kołduny, die Kartoffelklöße Pyzy, Knödel, Eierpfannkuchen, Hefepfannkuchen, polnisches Omelett, Mohnnudeln, Kopytka, schlesische Klöße, Kroketten, Kołaczyki sowie Uszka.
Insbesondere im Winter essen die Polen sehr gerne Suppen. Borschtsch, Żurek, Flaczki, Czernina, Botwina, Hühnerbrühe, Pilzsuppe, Tomatensuppe, Gurkensuppe, Sauerampfersuppe, Sauerkrautsuppe und Graupensuppe sind sehr beliebt. Zur warmen Jahreszeit isst man gerne kalt servierte Suppen, wie die Heidelbeersuppe.
Hervorragend und sehr günstig ist auch das umfangreiche Sortiment an Brot und Brötchensorten (z. B. polnisches Zwiebelbrötchen "Cebularz"). Der Obwarzanek und der Bagel stammen aus Krakau. Podpłomyk, eine Art Flammkuchen, und Zapiekanka sind mittlerweile in ganz Polen beliebt.
Insbesondere in den Bergen sind viele Käsearten verbreitet. Der Hüttenkäse Oscypek und die Bryndza sind vor allem in der Tatra erhältlich. Ostsee-Käse und Zamość-Käse sind ebenfalls regionale Produkte. Der Weißkäse und Quark wird überall in Polen gegessen.
Kuchen sind in Polen sehr beliebt. Zu den begehrtesten Arten gehören der Käsekuchen, Apfelkuchen, Mohnkuchen, Mazurek, Babka, Placek, Kołacz, Krapfen, Windbeutel, Krówki. Eine Thorner Spezialität sind die Lebkuchen Katarzynki. Aus Posen stammen die Martinshörnchen Rogal świętomarciński und aus Schlesien die Streuselkuchen Kołocz śląski und die Schmalzringe Begle. Die Kaschuben essen gern die Hefepfannkuchen Ruchanki und die Stettiner die Hefepastete Pasztecik szczeciński.
Als nichtalkoholisches Getränk wird in Polen gerne kompot (eine Art verdünnter Fruchtsirup) oder Saft getrunken.
Zu den bekanntesten polnischen Bieren zählen Żywiec (aus Żywiec), Żubr (aus Białystok), Lech (aus Posen), Tyskie (aus Tychy), Warka (aus Warka), Leżajsk (aus Leżajsk), Okocim (aus der Nähe von Krakau), EB (aus Elbing), Bosman (aus Stettin) und Piast (aus Breslau). Die meisten polnischen Biermarken gehören zu weltweit agierenden Brauereikonzernen wie Heineken oder Carlsberg.
Polen hat eine lange Weintradition, die ins Mittelalter zurückreicht, jedoch durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde. Mittlerweile werden insbesondere im Süden des Landes wieder vermehrt Weinberge angelegt. Zu den bedeutendsten Weinanbaugebieten zählen Lebus (hier vor allem Zielona Góra), Kleinpolen und insbesondere das Karpatenvorland.
Trinkhonig (Miód pitny) ist eine altpolnische Spezialität. Der süße Honigwein kann fast überall erworben werden. Viele Imker stellen diesen auch selbst her.
Eine polnische Spezialität ist Nalewka (Plural: nalewki) – „Aufgesetzter“ auf Wodkabasis, meist mit Obstgeschmack, aber auch mit Kräutern oder Honig.
Polen ist das Ursprungsland des Wodka, der hier erstmals um die Jahrhundertwende zum 14. Jahrhundert erwähnt worden ist. Der Wodka wird entweder klar (z. B. Wyborowa) oder mit Aromen (z. B. Żubrówka, wird als "Grasowka" exportiert; Żołądkowa) angeboten.
Lebensmittel und Restaurantbesuche sind in Polen mittlerweile annähernd auf deutschem Preisniveau. Zu den besten Restaurants gehören Wierzynek (bereits 1364 königlich bewirtend) in Krakau und Belweder in Warschau. Öfter finden sich Gerichte aus Enten- oder Gänsefleisch auf den Speisekarten; kotlet sind Schnitzel.
Typisch für Polen sind die bar mleczny (wörtlich „Milchbar“, obwohl es dort in der Regel keine Milch gibt) genannten Volkskantinen. Es wird traditionelle polnische Küche in Selbstbedienung angeboten, ein Komplettmenü mit Vorsuppe und Getränk (kompot, eine Art verdünnter Fruchtsirup) kostet ab ca. PLN 20 (€5) (Stand: 2020). Sie sind in der Regel nur tagsüber geöffnet, also nicht zum Abendessen geeignet.
Darüberhinaus hat sich in Polen die internationale Küche weitgehend etabliert; Asienrestaurants, Pizzerien und Dönerbuden sowie natürlich die Systemgastronomie beherrschen neben polnischen Restaurants das Straßenbild. Besonders in größeren Restaurants sind Speisekarten meist zweisprachig polnisch-englisch, manchmal auch auf Deutsch.
Gut ausgehen kann man vor allem in den großen Städten. Allen voran sind hier Warschau, Krakau und Łódź zu erwähnen. Insbesondere Krakau dürfte sich als Stadt mit hunderten von Kneipen, Kellern, Bars in der Altstadt und im jüdischen Viertel Kazimierz einen Namen als europäische Top-Destination in Bezug auf das Nachtleben gemacht haben. Am Marktplatz - dem größten mittelalterlichen der Welt - dürfte sich wohl nur schwer ein nicht unterkellertes Gebäude mit einer Kneipe oder Disco finden lassen. Teilweise dient auch das edle Pflaster des "Rynek" als Tanzfläche. Warschau und Łódź können dagegen mit großen Diskos und Tanzpalästen aufwarten. Aber auch in der Warschauer Altstadt und um den Łazienki-Park gibt es sehr gute Ausgehmöglichkeiten. Die Preise sind für westeuropäische Verhältnisse sehr moderat. Auch andere Studentenstädte, wie Breslau, Posen, Danzig, Stettin, Thorn, Lublin und Kattowitz haben ein intensives Nachtleben.
Jugendherbergen und Wanderhütten werden z. B. von PTTK betrieben. Diese sind meistens relativ groß und anonym, oft mit nach Geschlechtern getrennten Zimmern. Wichtig: Die JHs schließen sehr früh am Abend (selbst in Warschau spätestens 23 Uhr) und sind auch tagsüber geschlossen (meist 10-16 Uhr). Oft können Ausnahmeregelungen mit dem Personal vereinbart werden. Es gibt auch Youth Hostels, die durchgehend offen haben. Campingplätze gibt es im ganzen Land. Aber auch wildes Zelten wird geduldet. Auch an luxuriösen Hotels und Schlosshotels mangelt es nicht. Die polnische Vereinigung der Jugendherbergen PTSM ist unter Tel.: (0048-22) 8498128, 8498363; tel./fax: 8498354 und [email protected] erreichbar.
Obwohl die Verwendung von Kreditkarten auch in Polen zunehmend gebräuchlich wird, wird in manchen Hotels auch heute noch nur Bargeld akzeptiert. Am besten, man fragt gleich bei der Buchung, welche Zahlungsmittel willkommen sind.
Die Netzspannung entspricht der in Deutschland. Polnische Steckdosen sind fast wie deutsche geformt, haben jedoch einen zusätzlichen, aus der Steckdose herausragenden Erdungskontakt. Schukostecker (Rundstecker) passen darum nicht. Eurostecker (Flachstecker) dagegen können problemlos verwendet werden.
Wild Campen ist prinzipiell und besonders in Nationalparks verboten (Strafe: € 125). Seit 2021 darf man jedoch in 425 ausgewiesenen Waldgebieten campen, sofern man keinen Müll hinterläßt, kein Feuer macht und nicht länger als zwei Nächte bleibt.
Die Schulbildung beginnt in Polen mit dem fünften Lebensjahr mit einer verpflichtenden Vorschule, gefolgt von der achtjährigen Grundschule. Bei den weiterführenden Schulen gibt es das dreijährige liceum ogólnokształcące („allgemeinbildende Oberschule“) die zur Hochschulreife matura führt, ein Technikum welches das Abitur mit einer Berufsausbildung kombiniert, oder eine Berufsschule.
Polnische Hochschulen pflegen Austauschprogramme, z. B. Erasmus, mit Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die älteste Universität Polens und zweitälteste Mitteleuropas ist die Jagiellonen-Universität in Krakau von 1364. Auf internationaler Ebene spielen polnische Hochschulen jedoch keine besonders große Rolle (vgl. CHE-Raanking). Während Polnischkurse für Ausländer von verschiedenen Veranstaltern (auch Hochschulen) in mehreren Städten, z. B. in Krakau und Warschau, angeboten werden, sind die Fremdsprachenkenntnisse der Polen im Mittel relativ überschaubar. Die am häufigsten gelernte erste Fremdsprache ist Englisch, wenn eine zweite Fremdsprache gelernt wird, ist Deutsch neben Russisch weit verbreitet.
Die Wissenschaft hat in Polen eine schwierige Geschichte:
In der DAAD-Bildungssystemanalyse für Polen sind viele interessante Kennzahlen zum polnischen Hoschschul- und Bildungssystem mit den Vergleichswerten zu Deutschland aufgeführt, die die Unterschiede zwischen beiden Ländern noch einmal verdeutlichen.
Termin | Name | Bedeutung |
---|---|---|
Mi, 1. Jan. 2025 | Nowy Rok | Neujahr |
Mo, 6. Jan. 2025 | Święto Trzech Króli | Heilige Drei Könige |
So, 20. Apr. 2025 | Pierwszy dzień Wielkanocy | Ostersonntag |
Mo, 21. Apr. 2025 | Drugi dzień Wielkanocy | Ostermontag |
Do, 1. Mai 2025 | Święto Państwowe | Tag der Arbeit/Maifeiertag |
Sa, 3. Mai 2025 | Święto Narodowe Trzeciego Maja | Tag der Verfassung vom 3. Mai 1791 |
So, 19. Mai 2024 | Pierwszy dzień Zielonych Świątek | Pfingsten |
Do, 30. Mai 2024 | Dzień Bożego Ciała | Fronleichnam |
Do, 15. Aug. 2024 | Wniebowzięcie Najświętszej Maryi Panny | Maria Himmelfahrt |
Fr, 1. Nov. 2024 | Wszystkich Świętych | Allerheiligen |
Mo, 11. Nov. 2024 | Narodowe Święto Niepodległości | Tag der Unabhängigkeit im Jahr 1918 |
Mi, 25. Dez. 2024 | Pierwszy dzień Bożego Narodzenia | Weihnachten |
Do, 26. Dez. 2024 | Drugi dzień Bożego Narodzenia | Weihnachtsfeiertag |
In Polen wird Weihnachten Boże Narodzenie in der Großfamilie gefeiert. Das Weihnachtsessen am Heiligabend Wigilia Bożego Narodzenia beginnt erst, wenn der erste Stern am Himmel steht. Es wird grundsätzlich immer ein Gedeck mehr als benötigt aufgelegt, für einen unerwarteten Besucher, als Zeichen der Gastfreundschaft. Auf jedem Platz liegt eine Oblate meist mit einem Heiligenbild bedruckt. Vor dem Essen geht jeder reihum und gibt den Familienmitgliedern ein Stück seiner Oblate. Dabei wünscht man sich Glück für das nächste Jahr. Als Weihnachtsessen gibt es häufig Karpfen oder Borschtsch mit Knödel.
Polen ist eigentlich recht sicher, man sollte jedoch in großen Menschenmengen - wie überall auf der Welt - die notwendige Sorgfalt nicht außer Acht lassen, denn unachtsame Reisende sind für Diebe ein leichteres Opfer. Laut dem U.S Department of State operieren Diebesbanden häufig im ÖPNV und in (Nacht-)Zügen. Wer mit dem PKW unterwegs ist, sollte zudem misstrauisch sein, wenn man auf einen vermeintlichen Defekt hingewiesen wird. Des Weiteren kann es Reisenden mit dunklerer Hautfarbe passieren, dass sie mit rassistischen Bemerkungen konfrontiert werden. Auch das Auswärtige Amt warnt vor Diebstählen aus dem Auto bzw. des gesamten Autos.Weiterhin sollte an der Grenze zum russischen Kaliningrad die unklare Grenzmarkierung berücksichtigt werden. Wer versehentlich die Grenze übertritt, kann erhebliche Probleme mit den russischen Grenzbeamten bekommen.
Der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit ist verboten und führt schnell zu Ärger mit der Polizei. Auch wer sich als Lokalgast vor ein Lokal stellt, da innen ja Rauchverbot herrscht, lässt sein Bier besser drinnen. Das gilt jedoch nicht für die üblicherweise mit einem symbolischen Zaun versehenen Freisitze von Gaststätten.
Homophobie ist in Polen weit verbreitet, was sich seit 2019 auch politisch in den sogenannten LGBT-ideologiefreien Zonen manifestiert.[3] Trotz des rein symbolischen Charakters dieser Zonen, zeigen sie, dass LGBTQ insbesondere außerhalb der großen Städte offen angefeindet werden könnten.[4]
Die ärztliche Versorgung ist gut. Als Reisender, ob touristisch oder beruflich, greifen für gesetzlich Krankenversicherte die europäischen Krankenversicherungsabkommen. Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) der Krankenkassen in Deutschland wird akzeptiert. Kassenärzte sind im Narodowy Fundusz Zdrowia (NFZ) was am jeweiligen Schild klar angeschrieben ist. Eine Übersicht auf der NFZ-Webseite gibt es, nur polnisch, unter dem Punkt Poradnie/gabinety podstawowej opieki zdrowotnej (POZ). Deutsche Arbeitnehmer, die eine AÜ-Bescheinigung bekommen müssen sich die IDC-10 kodierte Diagnose handschriftlich eintragen lassen, solche Angaben sind für Polen nicht üblich. Nicht alle Behandler arbeiten mit dem gesetzlichen System zusammen, einige rechnen ausschließlich privat ab. Dies sollte vor der Behandlung besprochen werden. Es gibt selbstverständlich einen ärztlichen Notdienst. In Städten haben immer einige Apotheken Nachtdienst.
Zahnärztliche Kosten sind nur in wenigen Notfällen von der Kasse gedeckt. Es gibt eine Übersicht der Notdienste nach 19.00 Uhr.
Im Fall einer Erkrankung in Polen gelten dann die gleichen Regelungen, wie sie im polnischen Sozialversicherungssystem gelten. Daher können Zuzahlungen bei Behandlungen und Arzneien anfallen. Für eine vollständigere Absicherung empfiehlt sich eine private Auslandsreiseversicherung.
Die Badegewässer sind regelmäßig vor allem im Norden von guter Qualität. Problematisch können Zeckenbisse in Masuren werden. Eine Impfung beziehungsweise regelmäßiges Absuchen des Körpers ist zu empfehlen. In Masuren sollte auch ein Mittel gegen Stechmücken nicht fehlen. Es kann aber auch günstig vor Ort gekauft werden.
Das Klima ist gemäßigt und wird nach Osten und Südosten immer kontinentaler. Die Sommer sind allgemein warm mit Mitteltemperaturen zwischen 16 °C und 19 °C und die Winter kalt, mit Mitteltemperaturen um 0 °C im Nordwesten und bis zu -5 °C im Südosten. Dieses gemäßigte Übergangsklima entsteht durch den Zusammenprall von der kontinentalen Luft aus Europa und Asien mit der Luft des Atlantiks. Niederschlag fällt vor allem im Frühjahr und Herbst. Im Norden sind die Niederschläge dabei höher, als im südlicheren Teil Polens. Die höchsten Niederschläge fallen in der Tartra mit 1700mm pro Jahr. Der Wind weht im Sommer größtenteils aus dem Westen, wobei im Winter der Wind meist aus dem Osten kommt.
In Polen ist die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg wie in keinem anderen Land Europas präsent. An Orten mit Mahncharakter, z. B. ehemaligen Konzentrationslagern, sollte man sich taktvoll benehmen.
Die Religion spielt in Polen entscheidende Rolle. Über 90% der Bevölkerung glauben an Gott und 50% praktizieren Ihren Glauben regelmäßig. Die dominante Religion in Polen ist die Römisch-katholische Kirche mit einer Anhängerschaft von 87% der Bevölkerung. Nur 0,4% der Bevölkerung sind evangelisch. Heutzutage leben noch etwa 10.000 Juden in Polen sowie einige Tausend muslimische Tataren. In Kirchen, Synagogen oder Moscheen sollte man entsprechend gekleidet sein und als Tourist nicht während des Gottesdienstes gehen.
Telefonieren:Polen ist mit Festnetzanschlüssen gut abgedeckt und auch das Mobilfunknetz ist sehr gut ausgebaut und bietet selbst in ländlichen Regionen meist gute Verbindungen. Telefonautomaten sind zahlreich und funktionieren mit Karten. Es gibt drei Anbieter im Bereich des Mobilfunknetzes: Plus GSM (code 260 01), T-Mobile (260 02), Orange (260 03). Seit 2016 muss beim Erwerb einer SIM-Karte ein Ausweisdokument vorgelegt werden. In den Städten befinden sich zahlreiche Internetcafés mit günstigen Preisen. Der erste WLAN-Hotspot in Europa war auf dem Krakauer Marktplatz.
Mobiles Internet:
Mobiles Internet ist flächendeckend verfügbar.
Post:
Die polnische Post (Poczta Polska) ist in fast jedem Ort vertreten. Briefe und Postkarten kommen in der Regel zügig an. Pakete brauchen in der Regel etwas länger. Pakete werden auch von privaten Anbietern befördert. Die Versandkosten sind niedriger als in Westeuropa.
Eine Postkarte ins Ausland weltweit kostet 5 PLN (Stand: März 2020).
Westeuropa: Belgien • Frankreich • Irland • Luxemburg • Niederlande • Vereinigtes Königreich
Mitteleuropa: Deutschland • Estland • Lettland • Liechtenstein • Litauen • Österreich • Polen • Schweiz • Slowakei • Slowenien • Tschechien • Ungarn